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Routenbeschreibung
Grünstein (1310m)

Klettersteige am Grünstein

6 km Rundtour;
Durch die südwestseitig ausgerichtete, zum Teil bewachse 400 m hohe Kalksteinwand gibt es 4 Klettersteig-Routen: den originalen bis zum Gipfel 670 m langen „Isidor“ in Schwierigkeit KS 4-, bzw. C+; die Route „Servus Stef“ (ehemalige „Hotelroute“) in Schwierigkeit KS 5+, bzw. D+; die Route „Räuberleiter“ in Schwierigkeit KS 6-, bzw. D/E und die Route „Gipfelwandl“ in Schwierigkeit KS 6+ , bzw. E.
Für alle Varianten gilt ein Nutzungsverbot in den Monaten November bis März. Auch dürfen sie nur für den Aufstieg verwendet werden. Kurze sandige (im „Isidor“ auch grasige) Stellen zwischen den Kletter-Passagen auf Reibung sind Grund genug, nicht in einen der Steige nach Regen einzusteigen. Sondern besser 2 Tage Trockenheit abzuwarten.
Der Klettersteig „Isidor“ wurde Anfang September 2009 fertiggebaut, als ein Jahr zuvor in der Grünstein-Hütte die Idee geboren wurde, ehemalige Kletterroute als Klettersteig auszubauen. Eröffnet wurde er erst zum 1.4.2010. Benannt wurde der Steig nach dem einheimischen Kletterer Isidor Grassl, der Anfang der 1950er einstige MSL-Kletterroute erstmals einrichtete. Dieser Steig wie auch seine Varianten wurde vom im Jahr 2009 gegründeten Klettersportverein Schönau e.V, deren Vorsitzender der 1. Bürgermeister im Ort ist, finanziert mit Hilfe etlicher Sponsoren, gebaut und von ihm bis heute betrieben und gepflegt. Die Steige werden jährlich von ca. 7000 Kletterern benutzt, sofern sie sich ins Gipfelbuch eingetragen haben. Insofern dürften diese Klettersteige mittlerweile Kult-Charakter bekommen haben. Demzufolge ist der Felsen an entscheidenden Stellen ziemlich abgespeckt. Die einst von den Errichtern angegebene Schwierigkeit B/C im „Isidor“ wird dem inzwischen nicht mehr gerecht. Nach rechts führt ein steiler Fels zum Fels, wo die „Servus Stef“ beginnt. Der Zustieg zur „Räuberleiter“ zweigt bereits kurz nach der Bachüberquerung nach rechts ab zum tiefer gelegenen Wandstück (gelber Wegweiser am Baum).
Die Route „Isidor“ verfügt über keinen Notausstieg, sondern stellt solchen dar für die beiden Einstiegsvarianten rechts von ihr, bzw. als Zustieg für die Route „Gipflwandl“ viel weiter oben am Sattel.
Der Steig „Isidor“ beginnt mit einer senkrechten Parade großer Eisenbügel hoch zu einem wenig ausgeprägten Felsenpfeiler, benannt nach dem Sponsor und Malerfachbetrieb Maltan Beppo in Schönau. Danach dreht die Route etwas nach links. Von rechts mündet hier über ein schmales, aber seilgesichertes Felsband ein Notausstieg der Route „Servus Stef“ ein. Einige Eisenbügel stecken in dem Wandl links hinauf, welches nach dem Sponsor Werner Graßl von der Grünstein-Hütte benannt wurde. Dann erreicht man ein breites, sandiges Felsenband, welches nach links führt. Von rechts mündet hier die 25 m lange Hängebrücke „Heiseibrücke“ mit Trittbrettern aus Holz ein, wo die Route „Servus Stef“ aufhört. Man folgt dem längeren seilgesicherten Sandband (Gehgelände) zu einer wenig strukturierten Felswand. Die Links-Traverse dadurch wurde nach dem Sponsor Metzgerei Fritz Kastner in Schönau benannt. Nun eine schräge Verschneidung links hinauf zum Fotoloch. Dort spreizt man über einen schmalen Felsspalt von rechts nach links. In die Felsnische führt ein sehr kurzer seilgesicherter Abstecher rechts tiefer hinein, um von dort aus weitwinkeleingestellte „Action-Bilder“ machen zu können. Nach einem kleinen Überhang („Sulzberg-Überhang“) folgt nun grasiges, seilgesichertes Gehgelände „Grüsser-Sahara“ benannt nach Sponsor Malerei Peter Grüsser in Schönau. Weiter nach links schließt sich nächstes seilgesichertes Sandband an, benannt nach weiterem Sponsor, der Stadtsparkasse München. Es führt zu einer Felsenecke benannt nach dem Sponsor Feinmechanikbetrieb Heinz Quittenbaum in Schönau. Zu einem schrägen Felsenriss hinab in der „Anderl-Nische“ kommt man an einem in rechte Felswand gebohrten Zapfhahn vorbei, welcher an das Jubiläumsbier vom Hofbräuhaus Berchtesgaden erinnert. Danach erreicht man einen grasigen Sattel. Nach rechts führt von hier ein kurzer, etwas ausgesetzter, ungesicherter Pfad 5 m hinauf zu einem aussichtsreichen östlichen Vorgipfel und natürlichen Aussichtspunkt. Dort steht ein kleines Holzkreuz, welches am 23.5.2010 errichtet wurde. Dieses trugen die Kletterfreunde G. Koll und A. Heilmann über den Klettersteig hinauf. Im Sattel biegt nach links zu den Latschen hinab der Zustieg zur kurzen Route „Gipfelwandl“ ab (Wegweiser). Westwärts führt das Stahlseil an einer Holzbank ohne Lehne den Schlußgrat hinauf zum Gipfelplateau. Bei der Stange mit der Spendenkasse und der Gipfelbuch-Box endet das Stahlseil 20 m unterhalb vom Gipfelplateau (2,5 Std.). Früher befanden sich das Steigbuch und die Spendenkasse noch in der „Anderl-Nische“.

In der Nähe vom Gipfel stand versuchsweise von 2010 bis Herbst 2019 eine Sendeanlage des Satelliten-Projektes „Galileo“, welche als Pseudolit fungierte, um GPS-Messgenauigkeiten zu erhöhen. Auf dem östlichen waldfreien Gipfel stehen einige Sitzbänke und ein Jesuskreuz.

Die Route „Servus Stef“ hieß bis 2023 „Hotelroute“. Sie wurde nach dem 1. Vorsitzenden des Klettersportvereins umbenannt. Das 14 mm dicke Stahlseil führt nach rechts diagonal ein Felsband hinauf, dann kommt schon erste Schlüsselstelle: auf Eisenbügel direkt einen kleinen Überhang hoch zu einer Plattenpassage mit Querung. Danach gibt es seilgesicherte Fluchtmöglichkeit nach links über ein Felsband zur Route „Isidor“. Wer noch nicht genug hat, steigt senkrecht das „Klammerwandl“ weiter hinauf zur 2., etwas schwereren armkraftfordernden Schlüsselstelle: ein überhängender Felsblock, das „Loata-Wandl“. Darüber erreicht man dann das östliche Ende der Hängebrücke, welche zur Route „Isidor“ führt. Deren Handlaufseile hängen allerdings ungewöhnlich hoch.

Die Route „Räuberleiter“ rechts von der Route „Servus Stef“ ist kurz, aber ein Tick schwerer am Überhang „Schmoitzbädla“ und erfordert mehr Reibungskletterei. Unterhalb vom Notausstieg aus der Route „Servus Stef“ mündet deren 14 mm dickes Stahlseil nach links in die Route „Servus Stef“ ein.

Die Route „Gipfelwandl“ hieß bei ihrer Eröffnung im Sommer 2013 noch "Intersport-Renoth-Gipfelwand“. Nach dem Linksabstieg vom Sattel zwischen Vorgipfel und Hauptgipfel durchquert man kurz das Latschen-Gelände noch weiter nach links (westwärts). Dann beginnt direkter Durchstieg durch überhängende Felswand, wo es nur wenige Eisenbügel gibt. Am oberen Ende der Latschenzone endet das 14 mm dicke Armzug- und Sicherungsseil. Die letzten 25 m hinauf läuft man seilfrei über zurücklehnendes Grasgelände zur Stange mit der Spendenkasse.

Abstieg:
Vom Gipfel führen 2 parallel verlaufende unmarkierte Wanderwege durch den Wald in 8 min. hinab zum waldfreien Sattel, wo die Grünstein-Hütte steht (1220 m). Kurz vor der Hütte mündet der Gipfelweg in die Via Alpina (Wanderweg Nr. 57) ein. Beim nächsten Wegweiser kurz nach der Hütten-Terrasse mit den vielen Sonnenschirmen verlässt man den Wanderweg Nr. 57 zur Kührointalm nach links und steigt die Via Alpina (Weg-Nr. 445) links hinab, rechts von der gewaltigen Erosionsschlucht und erreicht in kurzen, steilen Serpentinen durch den Wald nach 35 min. die Schotterpiste, in die man links einschlägt (Wegweiser). 100 m danach passiert man die 4. Kehre mit der Sitzbank und KS-Tafel. Ab hier weiter zurück wie aufgestiegen zum Parkplatz in 35 min. Lohnenswert ist ein Abstecher zum nördlichen Ende des Königssees, indem man dem Teersträßchen weiter hinab verfolgt zum Ende der Bobbahn (5 min. länger).
KS-Set, Helm, ggfs. Rastschlinge, oder 2 Express-Schlingen
Zufahrt:
Auf der Autobahn A8 von Westen (Inntal-Dreieck) oder Osten (Salzburg) bis Ausfahrt Bad Reichenhall. Dort auf der B 20 südwärts Richtung Bad Reichenhall. Nach diesem Ort fährt man auf der B 20 nach Königssee (560 m). Von dort südwärts bis Schönau am Königssee. Am südlichen Ortsende gibt es den riesigen kostenpflichtigen geteerten Parkplatz Dörfl vor der Talstation der Luftseilbahn zum Jenner (600 m).
Zustieg:
Vom Parkplatz (Wegweiser: Grünstein, Klettersteig) südwärts am Kreisverkehr vorbei zur Holzbrücke der alten Seeklause rechts des Weges. Auf dieser über die Königsseer Ache folgt man dem Wegweiser „Klettersteig“ westwärts unsteil über einen zum Teil bebauten Grashang hinauf zur Bob- und Rodelbahn. Auf das Teersträßchen parallel zu dieser schwenkt man rechts ein und läuft bis zur Wendeschleife, wo noch die Startstation der Bobbahn steht. Dort sieht man noch die gewaltigen Zerstörungen durch die Schlammlawine am 19. Juli 2021. Rechts von ihr beginnt ein Wanderweg westwärts durch den Wald hinauf, bis man auf eine Schotterpiste trifft. Linkshaltend (Wegweiser: Richtung Grünstein) folgt man ihr steil in 3 Kehren hinauf. An 4. Kehre steht eine Bank und große Info-Tafel über den Klettersteig (850 m, 45 min.). An der Bank legt man sein KS-Geschirr an. Nach rechts über kleinen Bach steigt man kurz steilen Sandpfad im Wald nach oben hinauf zu einer Bank an einem Baum mit Bretterwand als Steinschlagschutz. 10 m weiter nach oben befindet sich unteres Ende des 14 mm dicken Stahlseils der Route Isidor. Im Zustieg sieht man noch die Zerstörungen vom Unwetter im Juli 2021.
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Letzte Änderung: 10.09.2024, 03:42Alle Versionen vergleichenAufrufe: 105 mal angezeigt

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Kartenmaterial

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