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Routenbeschreibung
Kuchenspitze (3148m)

ab Konstanzer Hütte DAV über den Kleiner Kuchenferner und die Südwestwand

Ausgangspunkt ist die Konstanzer Hütte des DAV. Diese liegt an der Gabelung des Verwalltals in Schönverwall und Fasultal. Man erreicht sie von St. Anton aus auf der hinter dem Verwallsee mit einem Fahrverbot belegten Fahrstrasse durch das Verwalltal.
Bis zum Verwallsee ist tagsüber für die Befahrung eine Maut zu entrichten.
Schwierigkeit: T1
Zeitbedarf: 2 bis 2.5 Stunden ab St.Anton, 1 knappe Stunde ab Verwallsee. (Mit dem MB ab St. Anton ca 1h, R.L.)

Ab Konstanzer Hütte wandert man auf dem Karrenweg das Fasultal hoch bis zur Fasulhütte.
Schwierigkeit: T1, markiert (mit dem MB ab Konstanzer Hütte ca. 1h, R.L.)

Pfadspuren führen nun nördlich des aus dem Kessel zwischen Küchlspitze und Nördlichem Schönpleiskopf herunterkommenden Baches in steilem Anstieg zum kleinen Gebirgssee auf 2530 Meter Höhe. (Den Rasenhang links des Baches Richtung einer Felsnase weglos hoch, kurz unter der Nase den Rasenhang nach links in felsiges Gelände verlassen (Steinmann), weiter linkshaltend im Gras über eine Rippe und den folgenden Hang im Zick-Zack hoch, ab der Felsnase Wegspuren, R.L.)
Auf 2400 Meter Höhe verlässt man diese und steigt weglos in den Talkessel zwischen Fasulwand und Küchlspitze, in dessen oberem Bereich man auf die Reste des Kleinen Kuchenferners trifft.
Schwierigkeit: T3, im unteren Teil Pfadspuren, im oberen Teil weglos.

Den Kleinen Kuchenferner (oder was davon noch übrig ist) begeht man bis an sein oberes Ende unter der Südwestwand der Kuchenspitze.
Schwierigkeit: T4, Firn oder Eis. (Steigeisen sind für die Begehung des Gletschers nacvh wie vor sinnvoll. Man kommt an der linken Begrenzung allerdings im Schuttgelände auch ohne Eisberührung zum Einstieg, allerdings mühsam, Stand 09/2011, R.L.)

Die Südwestwand wird im oberen Teil zwischen dem wenig hervortretenden zweiten Gipfel und dem sich von unten gesehen ganz rechts befindlichen Hauptgipfel von drei mehr oder weniger ausgeprägten Rinnen durchzogen. Die mittlere Rinne führt von der markanten Scharte zwischen beiden Gipfeln herab.
Für den Aufstieg verwendet man erst die östliche, stellenweise etwas Wasser führende, auf dem Gletscher endende Rinne.
(Die Rinnen enden im Schutt. Die beiden rechten Rinnen starten gemeinsam und trennen sich nach ca 10-20m, kurze Querung von 5-10 m in die rechte Rinne, R.L.).
Dieser folgt man in mehrheitlich festem Fels und schöner, gestufter Kletterei überwiegend im Schwierigkeitsgrad II, bis weit oben (gemäss Alpenvereinsführer in etwa 120 Meter Höhe) eine senkrechte Stufe ein Weiterkommen nur noch mit schwieriger Kletterei erlaubt.
(Hier links eine Bandschlinge und nach wenigen Metern im Quergang ein markanter Steinmann, R.L.)
Direkt unter dieser senkrechten Stufe erreicht man nun mittels einer ansteigenden Querung links haltend via eine gut gangbare Rippe die nächste, mittlere Rinne, welche nach weiteren 30 Metern über festen, allerdings abwärts geschichteten Fels im Schwierigkeitsgrad I+ bis II- zum flacheren Gipfelbereich führt.
(Die Rinne kann ganz durchstiegen werden, II. Aus der Scharte bei Haken kurze Wandstelle, III, dann weiter über den Grat in eine weitere Scharte, hier kommt die leichtere Variante hoch. Leichter wie folgt: nach einigen Metern rote Bandschlinge an Klemmblock. Hier sieht man rechts eine rote Felswand. Rechts aufwärts , 2-3 Steinmänner, in eine schuttige Rinne und diese direkt hoch zum Grat, I, R.L.).
Rechtshaltend erreicht man nun über Schrofen problemlos den mit einem Steinmann bewehrten Hauptgipfel.
Schwierigkeit: WS, in der östlichen Rinne und im Übergang zur mittleren Rinne anhaltende, gestufte Kletterei im Schwierigkeitsgrad II, in der mittleren Rinne Kletterei im Schwierigkeitsgrad I+ bis II-.
Zeitbedarf: ab Konstanzer Hütte DAV zum Gipfel etwa 5 Stunden
Vorbemerkung: Ich bin diese Route im Jahre 1990 gegangen. Damals war der Kleine Kuchenferner ein harmloser, kleiner, langgezogener Gletscher ohne jegliche Spaltenbildung.
Fels ändert sich kaum, Gletscher hingegen schon. Auf Grund von Erfahrungen mit anderen Gletschern dieser Höhenlage ist es gut möglich, dass der Kleine Kuchenferner inzwischen markant zurückgegangen (oder gar gänzlich abgeschmolzen) ist. Gemäss Alpenvereinsführer Verwallgruppe aus dem Jahre 2005 soll es ihn noch geben.
Falls jemand über aktuelle Informationen über den Zustand des Kleinen Kuchenferners verfügt, bitte ich um Überarbeitung.

Für die Begehung des Kleinen Kuchenferners wird sicherheitshalber die Mitnahme von Steigeisen empfohlen. Ein Seil ist für die Begehung nicht notwendig.

Absolut schwindelfreie Berggänger, die den II. Grad sicher klettern, benötigen bei einwandfreien Verhältnissen am Berg für die Begehung der Rinnen durch die Südwestwand kein Seil oder sonstige technische Hilfsmittel. Alle anderen Berggänger fühlen sich am kurzen Seil, mitunter vielleicht auch mit einer gelegten Absicherung, wesentlich wohler und sicherer.
Der Aufstieg durch die Rinnen erfolgt in mehrheitlich festem Fels. Die Mitnahme eines Helmes als Schutz gegen Steinschlag wird trotzdem empfohlen.
Die östliche Rinne kann stellenweise ein Rinnsal von Wasser führen, was bei kalten Temperaturen zu berücksichtigen ist (Eisbildung).

Bei erschwerten Verhältnissen wie Nässe, schattseitig gefrorenem Boden, Schneelage oder Vereisung - was gerne, aber nicht ausschliesslich im Frühsommer oder Herbst auftritt - passt der vernünftige Berggänger sein Verhalten am Berg den aktuell herrschenden Verhältnissen an.

(Steigeisen sinnvoll, aber nicht zwingend notwendig, da der Gletscher links im Geröll umgangen werden kann, Stand 09/2011, R.L.)

Das Gipfelbuch (im Gipfelsteinmann versteckt) benötigt dringend eine neue Kassette (zur Not Plastikdose) !! (Stand 09/2011, R.L.)
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Letzte Änderung: 04.09.2011, 19:24Alle Versionen vergleichenAufrufe: 11816 mal angezeigt

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