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Routenbeschreibung
Pizzo Badile (3308m)

Cassin-Route

Datum der Besteigung: Sonntag, 11.08.2024
4:00 morgens ab Hütte los, ca. 6:00 Uhr am Einstieg, 18.00 Uhr am Gipfel (als letzte von 6-7 Seilschaften, die an diesem Tag in der Route waren). Die Schneereste, die noch Mitte Juli auf dem Einstiegsband lagen, sind komplett verschwunden.
Einstieg über Rebuffat-Verschneidung, gut abzusichern. Einfachere Seillängen am langen Seil gleichzeitig geklettert.
immer mehrere Seilschaften an den Standplätzen aber freundlicher Umgang miteinander, kein Stress, alle professionell und zügig geklettert. Teilweise zwei Seilschaften parallel in derselben Seillänge. Ca 10:30 Uhr an der Cengia Mediana, dort etwas Warten. Ca. 13:30 Uhr Beginn Wurzelkamin. Bis dorthin waren wir die zweite oder dritte Seilschaft. Dort haben wir eine lange Pause gemacht und sind dann deutlich langsamer weitergeklettert (daher Ankunft am Gipfel als letzte).
Übernachtung in der Biwakschachtel, überfüllt, 6 Leute in der Schachtel, 3 haben draußen übernachtet).
Am nächsten Tag Abseilen über die Nordkante, ca. 6:30 Uhr von der Biwakschachtel weg, Ankunft Sasc-Furä-Hütte ca. 18 Uhr (zweimal Seil beim Abziehen hängen geblieben, andauernde Seilverwirrung, nicht schön).

Empfehlungen/Beobachtungen
-Eine beeindruckende Route, auch bei bestem Wetter und besten Verhältnissen ist sie nicht zu unterschätzen. Die Schwierigkeiten liegen nicht in der technischen Kletterei, sondern in der Länge und Ausgesetztheit, sowie in Logistik und Wegfindung.
- Schlüsselseillänge (6a) ist sehr gut mit Friends und geschlagenen Haken abzusichern
- der Wurzelkamin ist unangenehm zu klettern (Druck mit Fuß und Schultern), aber nicht ausgesetzt und einigermaßen gut abzusichern,. Ab zweite Seillänge deutlich besser.
- wir sind mit einem 60-m-Einfachseil geklettert und haben das zweite Seil nur zum Abseilen benutzt
- Die Wand ist fast immer leicht geneigt (inklusive Kamine), man kann viel auf Reibung klettern.
-wir hatten ca. 8 Klemmkeile, 8 Friends und 8 verlängerbare Exen dabei. Klemmkeile kaum benutzt (Zeitersparnis), fast alles mit Friends und Expressen abgesichert. Es gibt sehr viele geschlagene Haken, wir hätten auch mehr Exen gebrauchen können.
- wir hatten 2,5 l Wasser/Person dabei, Temperaturen im Tal über 30 Grad, hat für den ersten Tag gereicht, ab dem zweiten Tag Mittags großer Durst (es waren zwei sonnige Tage, Temperaturen am Gipfel nachts Minimum 8 Grad)
- das meiste im T-Shirt geklettert, erst in den Kaminen Jacke angezogen.
- ich würde das nächste Mal weniger Essen, mehr Wasser und Schuhe für den Abstieg nach Italien mitnehmen.
- Abseilen über die Nordkante nicht zu empfehlen, langwierig, kaum vertikale Stellen und unendlich viele Spalten und Vorsprünge, an denen das Seil hängen bleiben kann. Man braucht unbedingt ein Topo der Nordkante. Insbesondere die Stelle mit dem Kamin und die letzten (unteren) Abseilstellen sind schwer von oben zu finden.
- Auf der Hütte haben wir (erfahrene) Kletterer getroffen, die den Rückweg über Passo Porcellizzo und Passo della Trubinasca gemacht haben - mit Turnschuhen und ohne Steigeisen. Angeblich gibt es nur wenige Schneefelder.

8 Klemmkeile, 8 Friends, 10 Exen (6 davon verlängerbar), Microtraxion
von Sasc-Furä-Hütte
Routen-Bilder
Letzte Änderung: 15.08.2024, 22:38Alle Versionen vergleichenAufrufe: 345 mal angezeigt

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