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Routenbeschreibung
Hohe Geige (3395m)

Plangeross – Salzplatte - Rüsselsheimer Hütte – P 2613 – Auf Gahwinden – Westgrat – P 3020 – P 3278 – Südrücken – Hohe Geige - retour

Anfahrt:
Von Westen (Bludenz) auf der Arlberg-Schnellstraße S 16 durch den Arlberg-Tunnel nach Landeck und weiter bis Ausfahrt Imst. Von Osten (Innsbruck) Anreisende fahren auf der Autobahn A 12 bis dorthin. Auf der Landstraße L16 nach Arzl und weiter über St. Leonhard im Pitztal bis zum Parkplatz an rechter Straßenseite ca. 400 m vor dem Beginn der Ortschaft Plangeross (1612 m).
Route: 15,5 Km; (Schwierigkeit: T 5- / K 1+):
An den beiden großen Infotafeln über die Kaunergrathütte im Westen und die Rüsselsheimer Hütte (früher: Chemnitzer Hütte) im Osten links vorbei und über die Straße kommt man zu einem kleinen Weidetor. Dort steht ein Wegweiser und beginnt der Bergweg Nr. 911a in östliche Richtung. Man erkennt als Markierung hin und wieder alte rote Dreiecke. Über eine mit Felssteinen durchsetzte Kuhwiese läuft man zum beginnenden Fichtenwald. Ab dort gewinnt man stets an Höhe. Links vom Graben Kitzlesbach zickzackt man im Wald hinauf. Dabei kommt man an einem kleinen Bildstock am Baum vorbei. Nach oberem Waldende dreht der Wanderweg leicht nach rechts unterhalb der Salzplatte zur inzwischen sichtbaren Hütte der DAV-Sektion Rüsselsheim. Bis dahin überquert man 2 Bachschluchten mittels Kettenhilfe, bzw. über einen Betonsteg. In den Jahren 1925 / 1926 wurde die Neue Chemnitzer Hütte gebaut (nicht zu verwechseln mit der Chemnitzer Hütte, bzw. Rif. G. Porro, auf dem Nevesjoch in Südtirol) und zweimal erneuert (2323 m). Weil die Sektion Chemnitz sich im Jahr 1973 auflöste, übernahm die Sektion Rüsselsheim die Hütte und benannte diese nach 75 Jahren um in ihren jetzigen Namen. Nach 1¾ Std. erreicht man die Hütte unterhalb vom Geigenkamm, deren Terrasse und ein Brunnen sich auf der Ostseite in der Morgensonne befinden. Etwas rechts oberhalb steht eine winzige Kapelle. Neben dem Brunnen sieht man das Kunstobjekt „Blaues Schaf“. Daneben steht ein Wegweiser. An der Hütte erinnert eine kleine Bronzetafel an die 4 am 18.7.1930 durch Blitzschlag auf dem Geiger-Ferner getöteten Mitglieder damaliger Sektion. An der Südseite baute man das kleine Gebäude der Materialseilbahn mit dem Winterraum daneben.
Beim Wegweiser an der Ostseite der Rüsselsheimer Hütte (Richtung: Braunschweiger Hütte: 10 Std.) folgt man den rot-weißen Markierungen des anfangs mit Fels-Steinplatten befestigten Bergweges Nr. 911 in östliche Richtung hinauf zum beginnenden Moränen-Geröll. Nach 15 min. erreicht man den Wegweiser, wo der Bergweg Nr. 911 sich gabelt. Nach rechts führt der Mainzer Höhenweg (Bergweg-Nr. 911) ins Weißmaurachkar hinauf. Man biegt jedoch links ab. Der rot-weiß signalisierte Bergweg trägt ebenfalls die Nr. 911. In einem Linksbogen durch das grasige Kar erreicht man nach ca. 800 m nächsten Wegweiser (2482 m, 10 min.). Geradeaus gibt es karaufwärts den alten Normalweg zur Hohen Geige, welcher zwar kürzer, jedoch nicht mehr empfehlenswert ist, da in der steilen Südflanke vom W-Grat sehr sandig, rutschig und steinschlaganfällig. Man folgt dem Wegweiser nach links in Richtung Breitlehnerjoch, bzw. Gahwinden das Kar diagonal nordwestwärts hoch querend am P 2613 vorbei. Dabei passiert man 3 erosionsanfällige Erdhänge. Bei einer kurzen Felsplatten-Traverse hat man Ketten montiert. Nach 30 min. erreicht man den natürlichen Aussichtspunkt und Rücken-Sattel „Auf Gahwinden“ (2649 m). Eine Info-Tafel informiert über dort ansässige Gruppe von Steinböcken. Dort stiftete die Stadt Rüsselsheim eine Sitzbank. Dahinter steht ein kleines geschmiedetes Kreuz. Beim Wegweiser 30 m östlich davon beginnt der lange Westgrat zur Hohen Geige Auf nördlicher Rückenseite hinab führt der Bergweg Nr. 911 durch das Rötenkar zum 2710 m hohen Rötkarl-Joch. Man folgt nun ostwärts anfänglichen Weg über den Grasrücken hinauf zu beginnendem Blockwerk des unteren Westgrats. Ab da gibt es keinen „Weg“ mehr. Sondern es beginnt eine stetige weglose Kraxelei, bei der man die Teleskopstöcke besser am Rucksack bindet, um die Hände frei zu haben und wo man sich von Markierung zu Markierung selbst die effektivste Route sucht. Es gibt unterwegs sehr viele erneuerte rot-weiße Strichmarkierungen und Steinmandl, so dass man sich nicht verlaufen kann. Jedoch manche Granitblöcke wackeln. Insofern ist Trittsicherheit wichtig. Nach halber Strecke erreicht man eine flache Mulde mit geschichteten Gneisplatten (P 3020). Danach wird der Felsgrat ausgesetzter. An einer Stelle verlässt man den Grat kurzzeitig nach rechts, um einen steilen Absatz zu umgehen. Dann gibt es an einer linken steilen Wand ein straff gespanntes 12 mm dickes Stahlseil, an dem man sich zum Grat hochzieht. Nun sieht man den Gipfel. Der Grat läuft an einer kleinen Hochmulde aus (3230 m). Früher gab es hier einen Gletscherrest und Tümpel. An rechter Seite dieser grauen Mulde steht ein Wegweiser „Notabstieg“. Hier kommt der alte Normalweg an. Man erkennt von oben nach wie vor rote Strichmarkierungen in diesem, aber auch, dass eine steile Schuttrinne zu queren ist und der obere Teil sehr rutschig, sandig und wenig einladend aussieht. Darum nur in der Not. Eine anfängliche Trittspur führt ostwärts über geschichtetes Geröll der Mulde, danach orientiert man sich eher rechts hinauf zum Grat, um auf diesem im linken Bogen zum kurzen Südgrat des Gipfel zu gelangen. Farbmarkierungen gibt es ab dem Wegweiser keine mehr. Auf halber Höhe des Südgrats erkennt man eine Steinpyramide. Alternativ überquert man direkt die Mulde hin zur kurzen SW-Flanke und kraxelt über diese links vom Südgrat hinauf zum sichtbaren Gipfelkreuz auf der „Königin“ vom Geigenkamm. Im Abstieg sieht man diese Variante besser und stellt fest, dass darüber die Steine besser positioniert sind, um nicht bei Betreten wegzurutschen. Am Schaft des aus Winkeleisen montierten Kreuzes gibt es eine Edelstahl-Box für das Gipfelbuch. Neben dem Kreuz gibt es einen Stein als Triangulationspunkt (TP). Dahinter erinnert ein kleines Bronzeschild an einen am 6.4.1999 verunglückten 39-Jährigen. Vom Gipfel hat man Panorama-Blicke: Nach Westen bis zum Tödi, Nach Osten zum Großglockner, dazwischen die Zillertaler Alpen. Im Blick nach Norden erkennt man die Zugspitze, sowie die Parseierspitze in den Lechtaler Alpen, im Süden die Ortler- und Bernina-Kette. Vor denen präsentiert sich der nahe Kaunergrat.
Abstieg: Auf selbem Weg zurück wie aufgestiegen in 3 Std. nach Gahwinden, in 35 min. zur Rüsselsheimer Hütte, in 100 min. zum Parkplatz.
Teleskopstöcke nur bis zum Westgrat
Letzte Änderung: 14.09.2024, 00:31Alle Versionen vergleichenAufrufe: 284 mal angezeigt

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Metadaten

Kartenmaterial

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["Alpenvereinskarte 30\/5 \u00d6tztaler Alpen, Geigenkamm"]

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Wanderung

T 5

1800 hm

10.5 h

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