Pizzo Cantone (2906m)12.04.2025
Verhältnisse vom 10.04.2025
Monte Val Nera (3188m): Von Livigno über die Colle Val Nera zum Monte Val Nera Süd- und Hauptgipfel
Start von der Bushaltestelle Livigno Forcola Campeggi (blaue- und grüne Buslinie). Zuerst östlich zuerst auf einem Wanderweg und später auf einer Langlaufloipe via Alpe Vago (P1999) auf dem Wanderweg in die Valle Vago bis kurz vor P2196. Hier muss man entweder zu Fuss den Bach auf die anderen Seite hinübertraversieren oder man bleibt auf der gleichen Seite und steigt später steil hinab zum Bach. Bei letzterem muss man aktuell kurz 10 Meter zu Fuss im Geröll zum Bach hinabsteigen. Danach dem Bach folgend in das sich breit ausdehnende Val Nera.
Es hatte Spuren nach E zur Bocchetta del Corna di Capra und Abfahrtsspuren vom Colle Val Nera.
In den Mulden war heute das Spuren bis P2525 sehr zeitraubend. Entweder war der Schnee zu locker und man sank bis zu den Steinen ein oder es war pickelhart. Auf letzteres kam ich heute doch besser voran.
Erst ab P2525 sah ich von E kommend eine Ein-Personen-Aufstiegsspur, die ich dankend in Anspruch nahm. Spuren hinab vom Colle Val Nera hatte es, wie schon erwähnt, mehrere.
Der Steilaufschwung zum Gletscher (Vadretta di Val Nera) wurde östlich der eingezeichneten CH-Skitourenroute im Aufstieg und in der Abfahrt vorgenommen. Man folgt hier eine deutlich erkennbare Mulde mit Bruchharsch (E) und Pulverschnee (W), je nach Muldenseite. Aufgrund von steilen Felsen und deren steigenden Lawinengefahr wich die Spur steil aus der Mulde nach Osten aus.
Hier habe ich kurz 3 Abfahrer gesehen. Derjenige Herr mit Splitt- oder Snowboard an den Füssen und Tourenski am Rücken konnte sich heute wohl nicht nur für ein Sportgerät entscheiden?
Kurz vor der Colle Val Nera sah ich von Westen in steilem Gelände drei Abfahrtsspuren, eine Snowboard- und zwei Skispuren; somit nahm ich an, man könne vom S-Gipfel des Monte Val Nera auch mit Ski abfahren. Deswegen, und auch wegen meinem Stolz, bin ich vom Colle Val Nera mit Ski zum S-Gipfel hochgestiegen. Ab dem Colle Val Nera hatte es jedoch nur Fussspuren bis zum S-Gipfel. Da das Gelände sonnenexponiert liegt, hat es aktuell am Anfang nur einen kleinen Schneerest zwischen den Steinen. Doch trotzdem war es hier heute Pickelhart. Anfangs ging es doch noch ordentlich steil hoch (kurz bis max. 40°) , das wenige Schnee verlangte von mir unzählige Spitzkehren. Das Steingelände muss kurz östlich in noch steilerem Gelände auf Hartschnee ausgewichen werden. Nun flacht sich der Rücken zum Südgipfel etwas ab (30°) und mit Slalom zwischen den Steinen erreicht man den S-Gipfel. Heute ging es gerade noch ohne Harscheisen, aber die, die mich kennen, wissen, dass ich sie praktisch nie anwende. Somit falls jemand auf die blöde Idee kommt hier mit Ski hochzusteigen, soll schon beim Colle Val Nera lieber schon einmal Harscheisen an den Ski dran machen.
Ich empfehle sowieso einen Skiaufstieg nur ganz versierten Leuten, denn ich muss zugeben, dass es zu Fuss sicher angenehmer gewesen wäre. Wer früh dran ist braucht für diese Stelle Steigeisen, wer nicht, geht es sicher auch ohne, aber im Sack pack würde ich sie trotzdem sicherheitshalber mitnehmen.
Da im Winter nur der S-Gipfel empfohlen wird, dachte ich, dass dies nun so sei. Doch man muss die Lage immer vor Ort anschauen. Eine direkte Besteigung vom Süd- zum Hauptgipfel des Monte Val Nera sah für mich, v.a. wohl im Winter, zu anspruchsvoll aus und ist klar nicht zu empfehlen.
ABER dieser sich steil aufziehender Kessel von der W-Seite des Hauptgipfels bis zum N-Grat stach mir ins Auge. Es sah zwar für eine Skibesteigung sehr steil aus, aber die aktuellen Verhältnisse würden es heute zulassen. Zudem hatte ich noch eine halbe Stunde Reservezeit, die ich für den Hauptgipfel sinnvoll einsetzen könnte.
Zu erwähnen ist, dass ich vom S-Gipfel wieder die 3 vorhin erwähnten Spuren der Vorgänger sehen konnte. Sie stiegen von Osten aus dem Val Cantone über einen Sattel zwischen dem Monte Val Nera und dem S-Gipfel und fuhren nach Westen ohne eine Gipfelbesteigung wieder hinab.
Ich Blödel hatte auf dem S-Gipfel die Felle bereits abgezogen gehabt, was für einen Wiederaufstieg zum Hauptgipfel jedoch unnötig gewesen wäre. Ich bin kurz 50Hm zu Fuss den W-Grat abgestiegen bis dieser einen Abstieg oder eine schräge Fellabfahrt in diese W-Mulde vom Hauptgipfel zulässt. Die Mulde wies für die N-Traverse zuerst eine sehr dünne Schicht Pulver auf einer Pickelharten Unterlage auf, was das Rutschen stark begünstigte (Ausrutschgefahr!). Doch nicht so blöd von mir die Felle abgezogen zu haben, damit diese Stelle mit Ski ohne Felle besser gegriffen haben. Zum Glück war der Hartschnee danach in der Rinne zum N-Grat des Hauptgipfels etwas griffiger. Nach dem Anfellen ging es hier wieder mit unzähligen Spitzkehren immer steiler hinauf, meist 35°, zuletzt bis zum N-Grad doch noch 40°. Auf dem N-Grat angekommen kann man noch 20 Meter mit den Ski nach S zum Hauptgipfel entlanglaufen. Doch ein kleiner Fels verlangt kurz vor dem Hauptgipfel doch noch einen Skidepot. Nun kurz, leicht aber etwas ausgesetzt zu Fuss zum Hauptgipfel mit der dreieckigen Stahlkonstruktion als Gipfelkreuzersatz.
Ab hier eine noch schönere Aussicht als beim Südgipfel in allen Richtungen.
Abfahrt:
Kurz zurück zu Fuss zum Skidepot hinüberjonglieren und mit den Ski kurz den N-Grat entlang bis zum Einstieg in die Mulde hinüberfahren. Zuoberst verlangt das sehr steile Gelände mit ein paar Steine drinnen ein exakt seitliches Abrutschen, doch bereits nach 10Hm konnte man auf hartem Schnee die ersten Schwünge riskieren. Ein Genuss war es trotzdem nicht, denn wegen des ruppigen Schnees holperte jeder Schwung. Sobald die Felsen der W-Wand es erlaubten, habe ich die Mulde nach Süden traversiert um an den Spuren der drei Tourengänger zu gelangen. Nun im unerwartetem Pulverschnee hinab zum Einstieg in das steile W-Gelände oberhalb und nördlicher der Colle Val Nera. Ab hier hielt sich der Genuss leider auch stark in Grenzen, denn es ging auf Hartschnee und Bruchharsch hinab bis unterhalb des Colle Val Nera. Nun hinab nahe der Aufstiegsspur über dem Vedretta di Val Nera meist im Pulver, dann westlich der steilen Mulde auf Bruchharsch und zuletzt durch die Val Nera auf Hartschnee hinab zu P2196. Für die Abfahrt entschied ich mich wegen den vielen Spuren bei P2196 für die Bachüberquerung, was aber mehr Zeit kostete als direkt dem Bach entlang zu fahren… Ab P2196 dem Wanderweg stöckelnd hinab zu den Langlaufloipen und auf diese in sulzigem Schnee zurück zum Ausgangspunkt gestöckelt. Heute den Bus wieder einmal nur knapp (4 Minuten) erwischt…
Man kann für den Haupt- und Südgipfel, wenn die Bedingungen es zulassen (im Frühling wenn der Schnee nicht zu weich ist), mit etwas Zeitersparnis auch direkt nördlich unterhalb vom Colle Val Nera die Westwand hochsteigen; dort wo ich abgefahren bin. Hier für einen Ski-Aufstieg und -Abfahrt auch deutlich mehr Schnee vorhanden als auf die südliche Seite des Passes.
0.5 Std. Alpe Vago
1.15 Std. Abzweigung unterhalb von P2196
2.10 Std. P2525
3.5 Colle Val Nera
4 Std S-Gipfel
4.45 Std Hauptgipfel
5.5 Std. Ausgangspunkt
Es hatte Spuren nach E zur Bocchetta del Corna di Capra und Abfahrtsspuren vom Colle Val Nera.
In den Mulden war heute das Spuren bis P2525 sehr zeitraubend. Entweder war der Schnee zu locker und man sank bis zu den Steinen ein oder es war pickelhart. Auf letzteres kam ich heute doch besser voran.
Erst ab P2525 sah ich von E kommend eine Ein-Personen-Aufstiegsspur, die ich dankend in Anspruch nahm. Spuren hinab vom Colle Val Nera hatte es, wie schon erwähnt, mehrere.
Der Steilaufschwung zum Gletscher (Vadretta di Val Nera) wurde östlich der eingezeichneten CH-Skitourenroute im Aufstieg und in der Abfahrt vorgenommen. Man folgt hier eine deutlich erkennbare Mulde mit Bruchharsch (E) und Pulverschnee (W), je nach Muldenseite. Aufgrund von steilen Felsen und deren steigenden Lawinengefahr wich die Spur steil aus der Mulde nach Osten aus.
Hier habe ich kurz 3 Abfahrer gesehen. Derjenige Herr mit Splitt- oder Snowboard an den Füssen und Tourenski am Rücken konnte sich heute wohl nicht nur für ein Sportgerät entscheiden?
Kurz vor der Colle Val Nera sah ich von Westen in steilem Gelände drei Abfahrtsspuren, eine Snowboard- und zwei Skispuren; somit nahm ich an, man könne vom S-Gipfel des Monte Val Nera auch mit Ski abfahren. Deswegen, und auch wegen meinem Stolz, bin ich vom Colle Val Nera mit Ski zum S-Gipfel hochgestiegen. Ab dem Colle Val Nera hatte es jedoch nur Fussspuren bis zum S-Gipfel. Da das Gelände sonnenexponiert liegt, hat es aktuell am Anfang nur einen kleinen Schneerest zwischen den Steinen. Doch trotzdem war es hier heute Pickelhart. Anfangs ging es doch noch ordentlich steil hoch (kurz bis max. 40°) , das wenige Schnee verlangte von mir unzählige Spitzkehren. Das Steingelände muss kurz östlich in noch steilerem Gelände auf Hartschnee ausgewichen werden. Nun flacht sich der Rücken zum Südgipfel etwas ab (30°) und mit Slalom zwischen den Steinen erreicht man den S-Gipfel. Heute ging es gerade noch ohne Harscheisen, aber die, die mich kennen, wissen, dass ich sie praktisch nie anwende. Somit falls jemand auf die blöde Idee kommt hier mit Ski hochzusteigen, soll schon beim Colle Val Nera lieber schon einmal Harscheisen an den Ski dran machen.
Ich empfehle sowieso einen Skiaufstieg nur ganz versierten Leuten, denn ich muss zugeben, dass es zu Fuss sicher angenehmer gewesen wäre. Wer früh dran ist braucht für diese Stelle Steigeisen, wer nicht, geht es sicher auch ohne, aber im Sack pack würde ich sie trotzdem sicherheitshalber mitnehmen.
Da im Winter nur der S-Gipfel empfohlen wird, dachte ich, dass dies nun so sei. Doch man muss die Lage immer vor Ort anschauen. Eine direkte Besteigung vom Süd- zum Hauptgipfel des Monte Val Nera sah für mich, v.a. wohl im Winter, zu anspruchsvoll aus und ist klar nicht zu empfehlen.
ABER dieser sich steil aufziehender Kessel von der W-Seite des Hauptgipfels bis zum N-Grat stach mir ins Auge. Es sah zwar für eine Skibesteigung sehr steil aus, aber die aktuellen Verhältnisse würden es heute zulassen. Zudem hatte ich noch eine halbe Stunde Reservezeit, die ich für den Hauptgipfel sinnvoll einsetzen könnte.
Zu erwähnen ist, dass ich vom S-Gipfel wieder die 3 vorhin erwähnten Spuren der Vorgänger sehen konnte. Sie stiegen von Osten aus dem Val Cantone über einen Sattel zwischen dem Monte Val Nera und dem S-Gipfel und fuhren nach Westen ohne eine Gipfelbesteigung wieder hinab.
Ich Blödel hatte auf dem S-Gipfel die Felle bereits abgezogen gehabt, was für einen Wiederaufstieg zum Hauptgipfel jedoch unnötig gewesen wäre. Ich bin kurz 50Hm zu Fuss den W-Grat abgestiegen bis dieser einen Abstieg oder eine schräge Fellabfahrt in diese W-Mulde vom Hauptgipfel zulässt. Die Mulde wies für die N-Traverse zuerst eine sehr dünne Schicht Pulver auf einer Pickelharten Unterlage auf, was das Rutschen stark begünstigte (Ausrutschgefahr!). Doch nicht so blöd von mir die Felle abgezogen zu haben, damit diese Stelle mit Ski ohne Felle besser gegriffen haben. Zum Glück war der Hartschnee danach in der Rinne zum N-Grat des Hauptgipfels etwas griffiger. Nach dem Anfellen ging es hier wieder mit unzähligen Spitzkehren immer steiler hinauf, meist 35°, zuletzt bis zum N-Grad doch noch 40°. Auf dem N-Grat angekommen kann man noch 20 Meter mit den Ski nach S zum Hauptgipfel entlanglaufen. Doch ein kleiner Fels verlangt kurz vor dem Hauptgipfel doch noch einen Skidepot. Nun kurz, leicht aber etwas ausgesetzt zu Fuss zum Hauptgipfel mit der dreieckigen Stahlkonstruktion als Gipfelkreuzersatz.
Ab hier eine noch schönere Aussicht als beim Südgipfel in allen Richtungen.
Abfahrt:
Kurz zurück zu Fuss zum Skidepot hinüberjonglieren und mit den Ski kurz den N-Grat entlang bis zum Einstieg in die Mulde hinüberfahren. Zuoberst verlangt das sehr steile Gelände mit ein paar Steine drinnen ein exakt seitliches Abrutschen, doch bereits nach 10Hm konnte man auf hartem Schnee die ersten Schwünge riskieren. Ein Genuss war es trotzdem nicht, denn wegen des ruppigen Schnees holperte jeder Schwung. Sobald die Felsen der W-Wand es erlaubten, habe ich die Mulde nach Süden traversiert um an den Spuren der drei Tourengänger zu gelangen. Nun im unerwartetem Pulverschnee hinab zum Einstieg in das steile W-Gelände oberhalb und nördlicher der Colle Val Nera. Ab hier hielt sich der Genuss leider auch stark in Grenzen, denn es ging auf Hartschnee und Bruchharsch hinab bis unterhalb des Colle Val Nera. Nun hinab nahe der Aufstiegsspur über dem Vedretta di Val Nera meist im Pulver, dann westlich der steilen Mulde auf Bruchharsch und zuletzt durch die Val Nera auf Hartschnee hinab zu P2196. Für die Abfahrt entschied ich mich wegen den vielen Spuren bei P2196 für die Bachüberquerung, was aber mehr Zeit kostete als direkt dem Bach entlang zu fahren… Ab P2196 dem Wanderweg stöckelnd hinab zu den Langlaufloipen und auf diese in sulzigem Schnee zurück zum Ausgangspunkt gestöckelt. Heute den Bus wieder einmal nur knapp (4 Minuten) erwischt…
Man kann für den Haupt- und Südgipfel, wenn die Bedingungen es zulassen (im Frühling wenn der Schnee nicht zu weich ist), mit etwas Zeitersparnis auch direkt nördlich unterhalb vom Colle Val Nera die Westwand hochsteigen; dort wo ich abgefahren bin. Hier für einen Ski-Aufstieg und -Abfahrt auch deutlich mehr Schnee vorhanden als auf die südliche Seite des Passes.
0.5 Std. Alpe Vago
1.15 Std. Abzweigung unterhalb von P2196
2.10 Std. P2525
3.5 Colle Val Nera
4 Std S-Gipfel
4.45 Std Hauptgipfel
5.5 Std. Ausgangspunkt
Herrliche Tour in einer sehr abgelegenen Gegend!
Letzte Änderung: 12.04.2025, 08:21Aufrufe: 327 mal angezeigt
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